Streetwork

Ansprechpartner: Jan Pleines

Jan Pleines

E-Mail: streetwork(at)herrsching.de

Telefon: 08152 374-90 (Anrufbeantworter 24 Stunden am Tag besprechbar)

Handy: 0174 3272180

Zeitungsartikel aus der Süddeutschen Zeitung

Zeitungsartikel aus dem Starnberger Merkur

Was ist Streetwork / Mobile Jugendarbeit?

Ein wesentlicher Punkt von Streetwork / Mobiler Jugendarbeit ist es, junge Menschen an ihren selbst gewählten Aufenthaltsorten im öffentlichen Raum aufzusuchen. Treffpunkte wie Kneipen oder öffentliche Plätze, Schulhöfe und Sportanlagen werden von Jugendlichen und jungen Volljährigen für sich gewonnen, die Straße wird daher von vielen als legitimer Aufenthaltsort angesehen und angenommen. Hier herrschen keine strikten und festgeschriebenen Regeln außer denen, die von den jungen Menschen selbst aufgestellt worden sind.

Für die Arbeit der Streetwork bedeutet dies, sich auf zunächst ungewohntes und von außen definiertes Terrain zu wagen, den jungen Menschen in hierarchiefreier Atmosphäre zu begegnen und sich auf ihre Lebenswelten einzulassen. Häufig sind die Adressatinnen und Adressaten sozial benachteiligt und empfinden sich als von der Gesellschaft unerwünscht. Lediglich in ihrer Gruppe erfahren sie Anerkennung und Geborgenheit, die Sozialarbeiterin und der Sozialarbeiter muss durch möglichst niedrigschwellige (Beratungs-) Angebote und das persönliche Auftreten gegenüber den jungen Menschen Vertrauen und Anerkennung erst erlangen.

Streetwork unterstützt und berät Adressatinnen und Adressaten in ihrem Bemühen, Lösungen für ihre Konflikte zu finden, die nicht in Gewalt und Straffälligkeit enden. Die dafür notwendigen Arbeitsinhalte und Methoden orientieren sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der jungen Menschen sowie an den Möglichkeiten in der Gemeinde.
Deshalb setzt Streetwork ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern voraus, die nicht durch institutionalisierte Freizeitangebote oder die Übernahme von Rechtsträgerschaften über stationäre Einrichtungen eingegrenzt werden dürfen. Stattdessen sind der Aufbau stabiler Netzwerke in der Gemeinde und die enge Kooperation mit anderen Trägern zu initiieren, um spezielle Angebote über einen angemessenen Zeitraum zu begleiten.
Streetwork verlangt darüber hinaus in erster Linie von den Streetworkerinnen und Streetworkern die Fähigkeit zur Beziehungs- und Vertrauensarbeit, da sich die Adressatinnen und Adressaten nur freiwillig auf das Kontaktangebot einlassen können. Die jungen Menschen werden in ihrer konkreten Lebenswelt ernstgenommen und akzeptiert. Die pädagogische Begleitung durch Streetwork orientiert sich an realen Bedürfnissen und die Adressatinnen und Adressaten entscheiden selbst, wie weit sie sich den Sozialarbeitern öffnen und anvertrauen und welche Hilfsangebote und Unterstützung sie annehmen.

Dem Streetworker der Gemeinde Herrsching ist bekannt, dass der Prozess der Vertrauensbildung sehr sensibel und nur langfristig zu realisieren ist. Personen- oder gruppenbezogene Daten werden grundsätzlich nicht mit der Polizei ausgetauscht, Kontakte zu Eltern, Schule, Ausbildungsbetrieben etc. werden nur auf Wunsch der Jugendlichen aufgenommen und müssen für diese stets transparent sein.

Der Streetworker der Gemeinde Herrsching hat eine arbeitsvertraglich geregelte Schweigepflicht über die Kenntnisse, die er durch seine Tätigkeit erlangt.

Der Streetworker unterstützt junge Menschen in der Entwicklung eigener Mitteilungsformen und hilft ihnen dabei, Möglichkeiten der Selbstdarstellung zu finden.

Konkrete Angebote von Streetwork / Mobiler Jugendarbeit

In der praktischen Alltagsarbeit nutzt Streetwork Beziehungen zu Adressatinnen und Adressaten, um konkrete Individualbetreuungen und Beratungsangebote machen zu können.

  • Beziehungsarbeit: Streetwork stellt sich jungen Menschen unvoreingenommen und ohne Vorbedingungen als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Jugendlichen und jungen Volljährigen bestimmen Umfang und Intensität der Beratungs- und Hilfsgespräche.
  • Beratende Tätigkeiten: Für viele junge Menschen sind die Streetworker oftmals die erste, manchmal gar die einzige erwachsene Person, die einen Zugang zu ihnen sucht und sie als Mensch akzeptiert und ernstnimmt. Es ist daher verständlich, dass junge Menschen Beratungen der Streetwork zu allen erdenklichen Problemfeldern eher in Betracht ziehen und wünschen. Die Streetworker sollten über fundierte Kenntnisse in rechtlichen und sozialen Belangen verfügen und mit den Strukturen in der Gemeinde vertraut sein, um die Adressatinnen und Adressaten in spezielle Jugendhilfeeinrichtungen zu vermitteln oder sie ggfs. auch dorthin zu begleiten.
  • Begleitende Tätigkeiten: Streetwork begleitet Jugendliche und junge Volljährige bei Amtsbesuchen, Gerichtsverhandlungen etc., wenn sie dies wünschen. Hierbei sind neben beratenden Vorgesprächen besonders die Wahrnehmung und Einschätzung durch Streetworkerinnen und Streetworkern gefragt, die durch die Nähe zu den jungen Menschen und das gleichzeitige “Anderssein” eine wichtige Begleitung in deren Selbstfindungsprozess darstellen.
  • Betreuende Tätigkeiten: Junge Menschen, die sich in dem schwierigen Prozess befinden, ihre Lebensumstände neu zu regeln, die z.B. einen Therapieplatz anstreben oder in Kürze aus dem Jugendgefängnis entlassen werden sollen, werden in dieser Zeit durch Streetworkerinnen und Streetworkern betreut und unterstützt, insofern sie das wünschen.
  • Intervention und Deeskalation: Bewusstes, zielgerichtetes, oft spontanes Eingreifen in Gruppenprozesse zur Schlichtung und Vermeidung von Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen Jugendgruppen sowie zwischen jungen Menschen und ihrem gesellschaftlichen Umfeld.
  • Neben der Individualbetreuung nutzt Streetwork auch die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch Gruppenarbeit ergeben. Hierbei sind es besonders Angebote im Freizeitbereich, aber auch Interventionstätigkeiten in konkreten Problemsituationen mit einer Gruppe von jungen Menschen.

Nach den Standards der Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork / Mobile Jugendarbeit Bayern e.V., abrufbar unter:

Standards der Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit Bayern e.V. (PDF)

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